Angefangen hat alles mit einem Geburtstagswunsch meiner Frau. Irgendwo hat sie einen Fingerring, hergestellt aus einem Fünfliber, entdeckt. Dies weckte mein Interesse und ich machte mich über den Herstellungsprozess schlau. Dieser ist glücklicherweise kein Geheimnis und setzt sich aus folgenden 5 einfachen Schritten zusammen:
1. Stanze/Bohre ein Loch in die Münze
2. Falte die Münze zu einem Konus
3. Strecke den Konus zu einem geradwandigen Ring
4. Reduziere/Strecke den Ring auf die gewünschte Grösse
5. Bringe das Finishing an (poliert, patiniert usw.)
Voilà, kann so schwer nicht sein. Ich nahm den ersten Versuch mit einfachsten Werkzeugen in Angriff. Nach schweisstreibenden Stunden wiederholtem Hämmern und Erhitzen, hatte ich eine verformte Münze in der Hand, die wie ein Fingerring aussah – oder so ähnlich. Das musste doch einfacher gehen und somit hatte mich das Ringfieber gepackt.
Mittlerweile nach intensiven Recherchen, zig weiteren Versuchen, Diskussionen in Foren, verfüge ich über ein breites – aber weiterhin ausbaufähiges – Arsenal an Werkzeugen und gefestigter Erfahrung. Es wurde Zeit den nächsten Schritt zu unternehmen und meine Arbeiten zu bewerben. Dank z’Chräilige gmacht war bereits der erste Post ein voller Erfolg! Überrannt von Anfragen, überholt von Ereignissen, musste ein Name her, musste ein Webauftritt her.
Nach einigen Runden und fantasievollem Brainstorming entschied ich mich für Batzechlemmer. Der Batzechlemmer als alter Berndeutscher Ausdruck für Geizhals steht dabei gegensätzlich zu meinem Tun: Welcher Gytgnäpper würde schon freiwillig ein Loch in ein Münze stanzen? Dieser Kontrast hat mich zur Namenswahl bewegt. Der Name selbst setzt sich zusammen aus dem Batzen (alte berner Münze) und Klemmen – etwas festhalten.
Ich verarbeite bewusst nur Silbermünzen. Die heutigen Münzen im Umlauf bestehen aus einer Kupfer-Nickel-Legierung, welche von unserer Haut nicht vertragen wird. Ich verzichte bewusst auf eine Galvanisierung, da sich diese dünne Schutzschicht mit der Zeit abträgt und es später zu Nickelabgaben kommen kann. Und warum nicht Ringe aus Goldmünzen? Weil ich mich noch nicht in die Golden League gewagt habe 😉
Update 08. Mai 2022: Dank einer mutigen Kundin habe ich meine erste Goldmünze verarbeitet. Es hat viele Nerven gekostet – wer haut schon ein Loch in ein Goldvreneli! Aber der Mut wurde mit einem schönen einzigartigen Ring belohnt.
Nun wünsche ich dir viel Freude beim Stöbern. Hast du einen Ring für dich entdeckt oder schwebt dir etwas spezielles vor, so freue ich mich auf deine Anfrage.
Martin Thürkauf